freundlich nein sagen

Workshop: freundlich “nein” sagen

 

Es erinnert mich an den Versuch von Emoto mit dem Wasserreis.

Wer es nicht kennt, hier die Kurzform:

Wasserreis, also Reis, wird gekocht und in 2 Teile aufgeteilt. Der eine Teil wird mit Schimpfwörtern bedacht, bzw. ein Totenkopf-Symbol unter den Behälter geklebt.

Der andere Teil wird mit netten Wörtern wie “Liebe” bedacht, bzw. die “Blume des Lebens” drunter geklebt.

Man beobachtet beide ein paar Tage. Laut Bericht haben viele Menschen dieses Experiment gemacht mit immer dem gleichen Ergebnis: der “abgelehnte” Reis ist vergammelt, der “gelobte” fermentiert. (Also sogar noch geniessbar).

Irgendwann kam jemand auf die Idee, den Reis von vornherein in 3 Teile aufzuteilen. Der 3. Teil wurde ignoriert. Was passierte? Er wurde als erstes ungeniessbar.

Wen wunderts...wer sich mit Erziehung auskennt, weiss: ein ignoriertes Kind wünscht sich, “wenigstens” Schimpfe zu erhalten...oder sogar lieber “einen Klaps”..die meisten empfinden alles andere als angenehmer, als ignoriert zu werden.

Genau das erlebe ich jetzt gerade.

Ich kann alles akzeptieren. Verstehe, dass jemand im Moment oder generell kein Interesse hat an dem, was ich anbiete.

Das darf man sagen, schreiben, mitteilen...in welcher Form auch immer.

Man kann nicht “nicht kommunizieren”, meinte Paul Watzlawick. Stimmt. Wenn ich nicht reagiere, ist auch das sehr aussagekräftig. 

Wenn jemand etwas nicht möchte, hat er manchmal das Problem, dass er das nicht sagen will.

Oder kann. Weil er es nicht gelernt hat.

Vorwand oder Einwand ist manchmal die Frage, wenn Argumente wie “das kann ich mir nicht leisten” angeführt werden. Jeder darf, wenn er möchte, mein Angebot in Anspruch nehmen. Wer den Impuls verspürt, dass ihm eine Behandlung gut tut, darf den Preis gestückelt zahlen.

"Das ist mir zu teuer” ist etwas anderes. Jeder darf sein Geld ausgeben, wofür er möchte. Erfahrungsgemäss hat jeder von uns verschiedene Konten im Kopf, so hat Paul Watzlawick das ausgedrückt. In einem seiner Beispiele ein Konto für “Bargeld”, und eins für Konzertkarten.

Wenn ich auf dem Weg zum Konzert die Karten verloren habe, sie mir aber neu kaufen könnte, werde ich es wahrscheinlich nicht tun. Habe ich Bargeld verloren und könnte mir die Karten trotzdem kaufen, dann werde ich es wahrscheinlich tun.

Das war damit gemeint, wir haben verschiedene Konten im Kopf für verschiedene Dinge..die uns wichtig sind, bzw. die uns etwas Wert sind. Wer viel Geld zur Verfügung hat, wird es vielleicht in eine (in meinen Augen hässliche) Vase anlegen, deren Wert auf mehrere Tausend Euro geschätzt wurde...obwohl die Besitzerin sie ursprünglich für 20,- € abgegeben hätte....

Sammlerherzen schlagen höher, wenn ein begehrtes Sammelobjekt zu haben ist...und wenn man es sich “leisten” kann, wird man es kaufen.

Als ich einen Faible für alte Blechdosen hatte und eine (in meinen Augen) aussergewöhnlich schöne bei einem Händler sah, hätte ich diese gerne gehabt. Eine Sekunde lang hatte er mit der Nennung des Preises gezögert, weil er das Leuchten in meinen Augen gesehen hatte...und Schwubs, war die Dose unerschwinglich teuer.

Heute bin ich dankbar, dass ich bei all der Sammel-Leidenschaft bodenständig geblieben bin..bei dem Preis war mein Interesse sofort erloschen.

Wer etwas anbietet, muss akzeptieren, dass andere “nein” dazu sagen. Das ist jedermanns gutes Recht.

Wer erst gar nichts anbietet, bzw. “nicht fragt”, hat das “nein” bereits.

Ich kann mit “nein” gut umgehen, denn ich sage es selbst oft genug ;-)

Als nächster Workshop ist das freundlich “nein” sagen auf dem Plan. Anmeldungen dürfen ab sofort erfolgen.

 

 

 

 

 

 

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